… kleine Botschaften

Kennen Sie das – dass ein Gedanke knapp unter der Oberfläche vorbeihuscht? Wie eine Fledermaus oder eine Sternschnuppe, die man auch erst sieht, wenn sie schon wieder weg sind? Kleine Botschaften, Warnungen zum Beispiel, dass das jetzt gleich schief geht – oder ganz harmlos ein ‚Sekunde, da war doch eben was’?

Neulich, auf dem Weg zum Büro, war es wieder. Ich hatte geparkt, in der Everhardstraße, wo – aber das sollte unter uns bleiben – man eigentlich immer etwas findet. Und wo man nebeneinander parken kann, statt sich zwischen zwei Stoßstangen zu zwängen. Und beim Aussteigen, es regnete, glitt mein Blick über einen Zettel vorne hinter der Windschutzscheibe im Auto nebenan. Mit einem kurzen Text, sauber und ordentlich.

Ich habe dann kehrt gemacht. Jemand will dir hier etwas sagen, dachte ich mir. Und das ist irgendwie nett, und außerdem nieselte es nur. Schwarzer 08-15-Wagen. Mit einem kleinen Zettel hinter der Scheibe:

Kleine Botschaften im urbanen Alltag
… meint Nam June Paik

Die kleine Botschaft geht mir seither nicht aus dem Kopf. Wer hat sie da angebracht? Und wer ist Nam June Paik? Und wie passt das zusammen? Vielleicht finde ich es eines Tages raus.

Aber eigentlich egal. Kleine Botschaft, angekommen.


Es hat ein gutes Jahr gedauert. Da sprach ich mit Axel und Sabine über das Baugruppenprojekt “Minge Onkel” bei uns nebenan. Und erhielt von Axel eine Email. Dass der schwarze 0-8-15-Wagen ihm gehöre. Und die kleine Botschaft eigentlich seiner Freundin. Aber das ist fast schon eine eigene kleine Geschichte ….

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