Die Dingfabrik:
Gelebte Inspiration, Innovation und Kreativität

Das wäre doch richtig schön: Wenn es in der Nähe eine Werkstatt gäbe, in der man nach Herzenslust tüfteln und basteln könnte. In der von der Bohrpresse bis zur Fräse oder Drehbank, vom 3D-Drucker bis zum Lasercutter die Geräte zur Verfügung stehen, die man aus Platz- oder anderen Gründen zuhause nicht hat. Wo man zudem auf Gleichgesinnte trifft, die gerne fachsimpeln, beraten, helfen. Ein Ort, in dem Inspiration, Innovation und Kreativität gelebte Realität sind.

Willkommen in der Dingfabrik. 

Die Führung, die Neulingen jeden Freitag Abend angeboten wird, dauert eine Stunde, manchmal auch länger, je nachdem. Hinten links am Ende der Fritz-Voigt-Straße in Neuehrenfeld, hinter einem großen Tor mit kleiner Klingel, liegt etwas versteckt der Eingang. Die Dingfabrik ist seit zwei Jahren Untermieterin der EFRA, einer Agentur für Leuchtwerbung. (Das Reissdorf-Männchen/Weibchen, das am Rudolfplatz unermüdlich sein/ihr Kölsch trinkt: das ist zum Beispiel von denen.) Freitags abends sind Gäste immer besonders willkommen – nicht nur zum gucken, sondern auch zum machen.

Bemerkenswerte Mischung aus Ordnung und Chaos

Es ist eine bemerkenswerte Mischung aus Ordnung und Chaos, die den Neuling hier empfängt. Gleich vorne WG-Ambiente mit Küchenzeile und gemütlicher Plauderecke. Prominent in der Mitte des Hauptraumes: jede Menge Tische und Bürostühle, etliche belegt, aber immer welche frei. Drum herum, an den Wänden, ein Sammelsurium von Schränken und Theken, voll mit Kisten und Kästen, überwiegend beschriftet. Damit jeder weiß, wo was ist – und anschließend wieder hingehört.

Dann die beiden Lasercutter, einer groß, einer klein. Und die große, selbst gebaute CNC-Fräse in ihrer verglasten Kabine – weil Fräsen ganz schön jaulen. Eine Ecke mit mehreren Schreibtischen ist offensichtlich der Elektronik gewidmet: Lötstationen, Steckbretter, Platinen, Netzteile, Arduinos, Raspberrys – und ungezählte Schubladen mit kleinen Dingern mit Drähtchen dran.

Aber das ist nur der Anfang. Die rund 350 qm der Dingfabrik erstrecken sich über mehrere Räume. Einer davon ist eine gut ausgestattete Holzwerkstatt mit Dekupier-, Kreis- und Bandsägen, Drehbank, Bohr- und Schleifmaschinen. In einer anderen Ecke kann geschweißt werden, natürlich unter einem Abzug. Nebenan die Lackierkabine. Und wenn demnächst jemand den professionellen Siebdrucktisch auf Vordermann bringt, dann ist auch das möglich.

Bei aller Freiheit:
Sicherheit und Sauberkeit sind Pflicht

Wenn der Eindruck entsteht, dass hier jeder machen kann, was er will, dann stimmt das – mit kleinen Einschränkungen. Die Maschinen in der Holzwerkstatt zum Beispiel sind alle farbig markiert: grün darf jeder; gelb nur nach Anleitung; und rot nur nach Anleitung und zu zweit. Mit der Kreissäge arbeiten zum Beispiel. Bei aller Freiheit: Sicherheit und Sauberkeit sind hier Pflicht. Lärmschutz auch – nicht zuletzt wegen der Nachbarn.

Nach ersten Anfängen in Deutz und Nippes ist dies das dritte und großzügigste Domizil der Dingfabrik. Die ist im Kern ein gemeinnütziger Verein, der sich über die Beiträge der rund 130 Mitglieder finanziert (regulär €23 pro Monat, Ermäßigungen möglich), dazu über Sach- und Geldspenden. Viele Maschinen stammen aus Betriebsauflösungen, viele stehen hier als mehr oder minder permanente Leihgaben – weil immer jemand jemanden kennt der jemanden kennt. So kommt es durchaus vor, dass ein Mitglied ein halbes Dutzend Laptops beschaffen kann, für umsonst, oder zwanzig Smartphones, oder ein Oszilloskop – weil diese Dinge in der Firma ausgemustert werden. Und Fragen nix kostet.

Doch es sind nicht wirklich die Werkzeuge und Maschinen, die die Dingfabrik zu einer ganz besonderen Institution werden lassen. Sondern Gemeinschaft, Initiative und Engagement.

Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
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Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
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Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
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Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
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Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Die Dingfabrik in Neuehrenfeld: Paradies für Bastler, Tüftler und Künstler
Laserobjekt1
Zwingen
Fräse
Uhr
Tiefziehtisch
Taschen
Stanze
Leder
Seife
Schale
Papier
Laserobjekt4
E-Teile
Laserobjekt3
Falten
1. DF Schalter
Laserobjekt2
Laser
Kästen
Elektroschrott
Drehbank
CNC Fräse
Brennofen
Bitburger
3D Druck
BaeG
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Gelebte Kreativität: Wer macht hat recht.

Ob Frau oder Mann, jung oder alt: Hier kann jeder still vor sich hintüfteln. Aber es vergeht kein Monat ohne Workshops, in denen Mitglieder einander Neues vermitteln: über 3D-Druck und Arduino-Programmierung, über Buchbinderei und Seifensieden, über die gehobeneren Aspekte des Papierfaltens, Nähens oder Kochens. Gelegentlich finden sich zwei oder mehr Mitglieder zu einem Projekt zusammen: um ein Lastenrad zu bauen oder elektronische Geräte zur Bienenbeobachtung. Nur mal so als Beispiel.

Geleitet wird dieses kreative Chaos, formell gesehen, durch einen Vorstand, wie es sich für einen Verein gehört. Aber der konzentriert sich im Wesentlichen auf das Finanzielle, die Bürokratie und die Außenbeziehungen. Was gemacht werden müsste, könnte, sollte – darüber entscheiden die Mitglieder im Plenum, basisdemokratisch. Das hat früher oft länger gedauert. Aber seitdem für jeden Tagesordnungspunkt ein Zeitlimit von fünf Minuten verabredet wurde, werden Diskussion und Entscheidung besser voneinander getrennt. Und die 14-tägigen Plenumssitzungen verlaufen erfrischend zügig und effektiv.

Wer will – der kann

Es gab mal eine Zeit, da waren hochwertige, insbesondere computergesteuerte Maschinen für den Normalsterblichen unerreichbar. Die Zeiten sind vorbei. Wer heute eine Idee hat, etwas entwickeln und herstellen möchte – ob Kunst oder Gebrauchsgegenstand –, der braucht die notwendigen Geräte nicht selber zu besitzen. Die warten heute in sogenannten FabLabs – kreativen Brutstätten, halb Labor, halb Fabrikation – auf Macher und solche, die es werden wollen.

In der Dingfabrik kann aus einem „man müsste mal“ ein „ich mache“ werden.

Und in der Dingfabrik ist man überzeugt: Wer macht hat recht.


DingFabrik Köln e.V.
Fritz-Voigt-Str. 1
50823 Köln Neuehrenfeld

Internet: dingfabrik.de, Facebook
Email: post (at) dingfabrik.de

Offener Bastelabend: Jeden Freitag ab 19:00 Uhr.

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Die Dingfabrik:
Gelebte Inspiration, Innovation und Kreativität

2 Kommentare

Die Dingfabrik:
Gelebte Inspiration, Innovation und Kreativität

  1. Thomas Reinert 3. September 2019 at 10:45

    “Wenn zu perfekt, liebe Gott böse.”

    Die Geschichte dazu steht in der Rubrik “Apropos …” -> Kleine Botschaften. 🙂

    Antworten
  2. Elke Brecht 2. September 2019 at 15:04

    Scheint chaotisch. Die Ordnung sehe ich nicht wirklich. Aber eine tolle Sache. Und wie immer ein guter Beitrag.

    Antworten

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